Wirtschaftsregion Bergstrasse - Metropoleposition

Gemeinde Biblis

Biblis-Wattenheim-Nordheim

Entstehungsgeschichte des WVB

Diese Seite soll Ihnen ein Stück Geschichte über den Einzug der Gurke als Konserve und die damit verbundene Entstehungsgeschichte des WVB vermitteln.

Die Gurke, eine leicht verderbliches Ware, wurde im 18.Jahrhundert über Märkte von Händlern direkt an die Verbraucher verkauft. Einige Händler erkannten den Mangel der Verderblichkeit und fingen an, die Gurken zu konservieren. Es Begann der Siegeszug der Konserve in alle Haushalte und auch die Fischindustrie entdeckte diese "Zutat" für sich. Die Folge waren eine außerordentliche Steigerung der Nachfrage und natürlich ein enormer Anstieg an notwendiger Anbaufläche. Immer mehr Gemeinden im Ried beteiligten sich am Anbau der Gurke, auch Biblis.

Konservenindustrie in Biblis1906 wurde von einigen Bürgern die "Bibliser Gemüseverwertungsgesellschaft" gegründet. Ab 1908 wurden in einer Fabrik in der ehemaligen Rosengasse sowohl Gurken als auch Weißkraut verarbeitet. Die Geburtsstunde der Konservenindustrie in Biblis!  Als eigentlicher Vorläufer des heutigen Wirtschafts- und Verkehrsvereins kann der vor der Jahrhundertwende gegründete "Geberbeverein Biblis" betrachtet werden. Er war - wie viele andere - ein Überrest der alten Zünfte. Die älteste Urkunde ist eine Niederschrift eines Protokolles zu einer Generalversammlung vom 25. Aug. 1906. Der damalige Vorstand bestand aus Bürgermeister Neff - 1. Vorsitzender, Georg Huba - 2. Vorsitender, und Johann Beckerle - Rechner und Schriftführer. Beisitzer waren Michael Dölger, Peter Marsch, Moses Steiermann, Nikolas Huba, Valentin Dör VIII. und Heinrich Reis VIII. Der Verein zählte zu diesem Zeitpunkt 33 Mitglieder. 

Sinn und Zweck des damaligen Vereines waren die Information der Mitglieder über

  1. Handwerksgesetzgebung,
  2. Form und Inhalt von Lehrverträgen,
  3. Fördermaßnahmen,
  4. technische Neuerungen,
  5. Fragen zu steuerlichen Dingen.

Wesentliche Aufgaben bestanden jedoch in der Ausbildung des gewerblichen- und handwerklichen Nachwuchses. Bereits 1906 gab es eine Zeichenschule für techn. Zeichnen, eine Gewerbeschule und eine gewerbliche Fortbildungsschule, dem Vorläufer der heutigen beruflichen Schulen.


Eine 3. Aufgabe bestand in der Abnahme der Gesellenprüfungen. Hier wurden eine Prüfungskomission, der "Schaumeister" und die zu fertigenden Gesellenstücke festgelegt. Nach der Prüfung wurden diese öffentlich der Bevölkerung zur Begutachtung bereitgestellt. 1924 wurde ein eigenes Gewerbehaus geplant, jedoch ein halbes Jahr später wieder verworfen. Am 21. Mai 1933 wurde die Führung des Gewerbevereins nach den Prinzipien der damaligen NSDAP neu ausgerichtet. Am 13. Dezember des gleichen Jahres wurde der Gewerbeverein auf Grund der damaligen Reichsverfügung, nach der alle Ortsgewerbevereine bis zum 1. Jan. 1934 aufgelöst sein mußten, ebenfalls aufgelöst.

Vorstand WVB 1953: Heinrich Schab - 1. Vorsitzender Franz Hollube - 2. Vorsitzender Emil Diefenbach - Schriftführer

Nach 1945 wurde dieser durch eine Reihe Bibliser Handwerker wieder ins Leben gerufen. Gleichzeitig entstand die Vorstellung einen Wirtschafts- und Verkehrsverein zu Gründen. Am 2. Mai 1953 trafeb sich einige Bürger im Gasthaus "Zum weißen Löwen" um die Gründung des Vereinses zu besprechen. Ziel war es, die Bürger von Biblis und Umgebung als Mittelpunkt der Riedgemeinden zu binden. Es wurde beschlossen, dass alle Schichten der Bevölkerung mit eingeschlossen werden sollten. Insbesondere die ortsansässigen Vereine. Am 18. Mai 1953 empfahl der provisorische Vorstand den Mitgliedern des Gewerbevereins sich aufzulösen und dem Wirtschafts- und Gewerbeverein beizutreten. Die Gründung des "Wirtschafts- und Verkehrsvereins Biblis e.V. war beschlossen.

Gewählt wurden

  • Heinrich Schab - 1. Vorsitzender
  • Franz Hollube - 2. Vorsitzender
  • Emil Diefenbach - Schriftführer

Eines der wichtigsten Ziele zur damaligen Zeit war es, zur Ortsverschönerung beizutragen. Wirtschaftlich, verkehrstechnisch und in Bezug auf die "Verschönerung des Ortsbildes" ließ sich in Biblis als Mittelpunkt der Riedgemeinden viel erreichen. Zu diesem Zeitpunkt fand auch erstmals die Planung eines weiteren Volksfestes - das Gurkenfest - statt. Zusammen mit einer Gewerbeschau und einem Verschönerungswettbewerb für den Ort war man der Meinung, dass dies in der Metropole der Gurkenorte des Riedes größten Erfolg haben wird.

WVB 1953: 1. Gurkenkönigin Regina Kissel

Somit wurde mit der Gründung des Wirtschaft- und Verkehrsvereines 1953 auch das 1. Bibliser Gurkenfest (29.08 - 31.08.1953) ins Leben gerufen. Damit war der Grundstein für das inzwischen zur Tradition gewordenen "Gurkenfestes" gelegt.

Die eigentliche Zielsetzung des Vereines von der 1. Gründerversammlung bis zum heutigen Tag wurde kontinuierlich weiterverfolgt und erweitert ( Heimatfest, Gewerbeschau, Weihnachtsmarkt etc.) Für die Zukunft sieht der Verein wie bisher seine Aufgaben darin, dass Gurkenfest zu organisieren, die Interessen der Mitglieder verstärkt zu vertreten und die Zusammenarbeit mit den Ortsvereinen zu fördern.